China 06.05. – 08.05.2005

Vor zwei Wochen war ich am Berg Qing Cheng. Die Freundin eines Studenten, den ich hier mitbetreue stammt von da, und so war ich eingeladen. Die Eltern haben uns abgeholt (in einem VW – auf deutsche Autos ist man hier besonders stolz). Die Musik, die im Auto gespielt hat, hat mir auch gefallen: Da war ein russisches Volkslied, man hat die russische Seele gespürt, aber es war auf Chinesisch gesungen. Und danach kam sogar La Paloma auf Chinesisch. Der Ort ist gut 70 km von der Uni entfernt; die Luft ist gut und die Familie wohnt in einer sehr kleinen Wohnung in einem sehr schönen Wohnviertel. Die Wohnung hat Blick zum Wald und Bach. Da war ich schon sehr begeistert. Wir sind dann zuerst Mittagessen gegangen, danach zum Qing Cheng Berg gefahren, die Eltern haben ihn aber nicht bestiegen.

Qing Cheng Berg ist der Ursprungsberg des Taoismus. 142 soll die Religion hier entstanden sein. Es ist ein Berg, 1270 m hoch (Start bei 660 m) mit viel Grün. Schon am Start ist ein schönes altes Tor – Eintritt wird da auch kassiert. Die Wege sind wirklich alle mit Steinplatten belegt, und die werden auch immer fleißig gekehrt. Viele kleine Pagoden gibt es auch am Weg, die waren aber meistens schon besetzt. Es waren schon viele Leute unterwegs. Ich weiß nicht mehr, wie viele Tempel es auf dem Weg zum Gipfel gab, wir sind natürlich auch nicht an allen vorbei gekommen. Es waren auf alle Fälle Dutzende und sehr schön.

Anstrengend war die Wanderung schon, wir kamen recht ins Schnaufen. Verlaufen haben wir uns auch mal. Wir hatten gefragt, aber eine falsche Auskunft bekommen. Da gab es unterwegs auch einige Verkäuf er für Wasser oder Gurken. Denen hat das Bergsteigen gar nichts ausgemacht. Als Tourist konnte man sich auch kürzere Strecken tragen lassen, was wir nicht gemacht haben. Es wäre aber gar nicht so sehr teuer, der Preis geht nach Körpergewicht.

Dann gab es unterwegs noch Lastenträger. So wer hat zum Beispiel eine Gasflasche den Berg hinauf getragen, einen Zementsack oder anderes großes schweres Baumaterial. Keine Ahnung, was sie dafür bekommen. Sie sahen aber oft schon sehr erschöpft aus.

Die Tao-Mönche haben immer eine Kleidung, die wie ein einfacher blauer Arbeitskittel aussieht, außerdem haben sie die Haare zu einem Knoten auf dem Kopf gebunden.

Außer den Tempeln gab es auch so noch eine schöne Aussicht, auch, wenn es nicht so sehr klar war. Die Berge sehen da irgendwie bizarrer aus als unsere Alpen.

Dann sind wir wieder gegangen. Da es schon spät war, haben wir einen anderen Weg genommen, mit der Seilbahn abwärts und dann mit einen Boot über einen Teich, dann waren wir gleich beim Eingang.

Zum Abend hat die Mutter der Studentin gekocht. Es war so das typische chinesische Essen, recht aufwändig viele verschiedene Gerichte, die zubereitet werden müssen. Allerdings fand ich es in Gasthäusern oft besser gewürzt, was ich aber nicht gesagt habe.

Am Abend haben wir noch einen Spaziergang durch den Ort gemacht. Der Ort ist so relativ klein und sehr alt. Die Wohnsiedlung ist als etwas relativ neues dazugesetzt, größer als die eigentliche Ortschaft. Immerhin sieht die Siedlung auch so nicht schlecht aus.

Am nächsten Tag waren wir auf einem anderen, kleineren Berg. Da gibt es einen buddhistischen Tempel auf dem Gipfel. Leider hat es die ganze Strecke ziemlich geregnet. Der Tempel hatte einen großen Sponsor, ich glaube aus Hongkong (oder aus Canada?), dadurch war er sehr gut hergerichtet. Wir sind aber noch ein bisschen weiter herumgelaufen und haben gesehen, dass der Tempel ursprünglich noch viel größer war, was aber nicht wieder aufgebaut wurde.

Posted on: 8. May 2005Manfred Maitz