China 09.06.2005

Viele kleine Läden in der Stadt gibt es nicht mehr. Von einem hatte ich mir die Position im Satelliten gespeichert, war aber in der ganzen Strasse nicht da. Ich will aber noch mal hin. Vielleicht war ich ja an einem falschen Tag oder zu einer falschen Tageszeit da und sie hatten nur zu und einen Blechverschlag davor.

Ja, dieses Wochenende war ich auch nicht so touristisch aktiv. Studenten müssen sowieso auf eine Menge Prüfungen lernen, da haben sie im Moment keine Zeit.

Am Samstag und den halben Sonntag habe ich meine Prüfungsfragen gemacht, bin aber fertig geworden. Am Montag habe ich die 20 Übungsfragen den Studenten geschickt, aber noch nicht viel Antwort bekommen. Ganz durchgearbeitet hat sie noch niemand. – Am Sonntag Nachmittag war ich dann in der Stadt, einfach so um ein bisschen zu bummeln. Ich war ja schon lange nicht mehr im Zentrum. Ich vermisse noch ein anderes Geschäft: Irgendwo hinter dem Theater gab es einen zugehörigen Souvenir-Laden oder vielleicht war’s auch ein Laden mit echten Theater-Requisiten. Den wollte ich mir eigentlich noch mal ansehen, habe ihn aber nicht mehr gefunden.

Ich bin da auch ganz tollkühn in ein schönes Gasthaus gegangen. Niemand konnte englisch; die Karte war auch nur chinesisch und ohne Bilder. Ich hatte ja gedacht, die wichtigsten Zeichen kenne ich nun, Suppe, Rindfleisch, Schweinefleisch, Geflügel (Huhn und Ente kann ich nicht auseinander halten), Nudeln… Da stand ich dann aber doch wie der Ochse am Berg. Auf der Karte habe ich keines der Zeichen gefunden. Ich habe dann zweierlei verschiedene Portionen Meefischle gegessen. Gut waren sie.

Kommendes Wochenende gibt es mehr Aktivität und dann bestimmt auch ein paar Bilder. Am Samstag ist Drachenboot-Fest. Da wird es auch ein Drachenboot-Rennen im Fluß geben – allerdings hat mir noch niemand sagen können, um wie viel Uhr. – Ein spezielles Essen gibt es an diesem Festtag auch, da habe ich schon was geschenkt bekommen. Es ist ein recht klebriger Reis entweder mit Früchten oder mit Reis tetraederförmig in ein Bambus-Blatt eingewickelt. Das wird kurz gekocht, und man isst dann nur den Inhalt. Die Geschichte dazu hat man mir auch erzählt. Qu Yuan war ein Dichter und hoher Beamter im alten China. Der war über einige Niederlagen und den Verfall Chinas sehr betrübt und hat sich deshalb in den Fluß gestürzt und ertränkt. Weil er aber sehr beliebt war, wollten die Leute nicht, dass die Fische seinen Körper aufessen. Sie haben daher viele Lebensmittel, eben diesen Reis in den Fluß geworfen, damit die Fische das fressen. Außerdem haben sie ein Wettrudern auf dem Fluß gemacht, um ihn in Unruhe zu bringen, so dass die Fische nicht fressen können. Angeblich hat es auch funktioniert.

Posted on: 9. June 2005Manfred Maitz